Wie sah das nun in der Holbeingasse konkret aus? Am 01.03.2016 zogen die ersten beiden Bewohner ein. Es war ein besonderes Projekt, da erstmals wohnungslose Menschen gemeinsam mit Senior:innen in einem Wohnhaus lebten. Das Projekt entstand durch die Kooperation mit dem Kuratorium Fortuna und wurde durch den Fonds Soziales Wien finanziert. Aus zunächst 22 Appartements wurden nach einem Jahr sogar 30 Wohnplätze.
Nach nun knapp acht Jahren wird das Angebot „Wohnen in der Holbeingasse“ mit 31.12.2023 beendet, ein Zeitpunkt um inne zu halten und die letzten Jahre revuepassieren zu lassen.
Im „Wohnen in der Holbeingasse“ wohnten über die Jahre hinweg insgesamt 63 Personen. 15 Personen fassten durch die ausgezeichnete Betreuung und Unterstützung wieder Mut und zogen in eine eigene Wohnung. Ebenso wesentlicher Bestandteil des Angebots war es Personen einen letzten Wohnraum zu geben, in dem sie ihren Lebensabend in Ruhe verbringen konnten. Über die Jahre konnten Vorurteile gegenüber den Bewohner:innen innerhalb des Hauses abgebaut werden. Senior:innen und ehemals wohnungslose Menschen wohnten Tür an Tür und bereicherten sich gegenseitig. Nachbarschaftshilfe wurde in den Stockwerken groß geschrieben. So konnten Senior:innen um Hilfe bitten, wenn sie die Batterien in der Fernbedienung getauscht brauchten, im Gegenzug wurden die Bewohner:innen unseres Angebots gern zum Plaudern und Kaffee und Kuchen eingeladen.
„Wohnen in der Holbeingasse“ war ein Novum das zeigt, dass unterschiedliche Bewohner:innengruppen zu einer großen Gemeinschaft zusammenwachsen können. Der ASB bedankt sich für die großartige Kooperation beim FSW, der Stadt Wien und den Mitarbeiter:innen, die dieses Angebot durch ihr Engagement erst möglich gemacht haben.