Das Trinkwasseraufbereitungs-Modul aus Österreich, bestehend aus AFDRU (Austrian Forces Disaster Relief Unit: Katastrophenhilfeeinheit des Österreichischen Bundesheeres) und SA-RRT (Samaritan Austria – Rapid Response Team: spezialisierte Katastrophenhilfeeinheit des Samariterbundes), nimmt derzeit an einer EU-Zertifizierungsübung in Bulgarien teil. Nach intensiver Vorbereitung rücken insgesamt 71 Spezialist:innen, 25 Fahrzeuge, 9 Anhänger und rund 340 Tonnen Gesamtausrüstung in das 1000 km entfernte Einsatzgebiet aus. Dort wird anhand eines potenziellen Katastrophenszenarios – eine lange Trockenperiode gefolgt von schweren Unwettern – die Einsatzfähigkeit der Katastrophenschutzkräfte geübt. Ziel der Übung ist es 225.000 Liter Trinkwasser pro Tag zu produzieren.
Organisationsübergreifende Zusammenarbeit
Bundesministerin Klaudia Tanner: „Ob Dürre, Unwetter oder Trinkwassermangel – im Katastrophenfall zählt jede Minute. Das haben unsere Spezialisten in der Vergangenheit schon öfter sowohl im In- als auch im Ausland bewiesen. Mit der Teilnahme an dieser europäischen Katastrophenschutzübung beweist das Bundesheer, dass es rasch, verlässlich und international einsatzbereit ist. Danke an alle Beteiligten für ihren Einsatz und ihre Professionalität!“
Samariterbund-Bundesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller ergänzt: „Die Teilnahme des Samariterbundes an der EU ModEX Bulgaria 25 gemeinsam mit dem Bundesheer zeigt eindrucksvoll, wie wichtig eine enge und gut abgestimmte Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Organisationen ist. Nur durch gemeinsame Übungen können wir unsere Abläufe, Kommunikation und Einsatzfähigkeit in Krisensituationen nachhaltig verbessern. Der Erfahrungsaustausch, das gegenseitige Lernen und koordiniertes Handeln machen uns widerstandsfähiger und stärken den Schutz der Bevölkerung – in Österreich und darüber hinaus.“
AFDRU & SA-RRT setzen auf Synergien
Die Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) ist eine Spezialeinheit des Österreichischen Bundesheeres für internationale Katastrophenhilfe und humanitäre Einsätze. Sie wurde für rasche Hilfseinsätze weltweit konzipiert und kann bei Bedarf durch Pioniere, Lufttransportkräfte oder ein mobiles Feldspital ergänzt werden. Das Einsatzspektrum reicht von Erdbeben und Hochwasser über Dekontaminationseinsätze bis hin zu Trinkwasserversorgung nach Naturkatastrophen. Die AFDRU war unter anderem in Armenien, Algerien, im Iran, in Bangladesch, der Türkei, in Sri Lanka, Pakistan und Bosnien im Einsatz.
Das Samaritan Austria – Rapid Response Team (SA-RRT), die spezialisierte internationale Katastrophenhilfe-Einheit des Samariterbundes, nimmt an grenzüberschreitenden Einsätzen, Fortbildungen und Trainings teil. Außerdem ist der Samariterbund aktiver Bestandteil des EU-Zivilschutzmechanismus (EU Union Civil Protection Mechanism). Darüber hinaus engagieren sich die oft ehrenamtlichen Samariter:innen in diversen Netzwerken im Bereich der internationalen Katastrophenhilfe – wie z. B. bei Samaritan International (SAM.I.) oder im deutschsprachigen DACHL-Netzwerk.
Fotos: AFDRU & SA-RRT