Achtung Übung: Erdbeben in Modulistan

Das Samaritan Austria – Rapid Response Team (SA-RRT) im Einsatz auf der EUModEX in Montana, BG

 

Ein Erdbeben der Stärke 6,7 erschüttert am Montag, den 2. Oktober, um 08.19 Uhr Ortszeit den Nordwesten Modulistans. Ein starkes Nachbeben folgt um 09.45 Uhr und verursacht weitreichende verheerende Schäden. Bis zu 300.000 Menschen sind betroffen, tausende Tote und Vermisste. 

Vor allem in den angrenzenden Gemeinden Montana und Vratsa werden erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur gemeldet. Die Regierung von Modulistan hat den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe über den EU-Zivilschutzmechanismus angesucht. Dabei wurden folgende Prioritäten festgelegt: USAR(Urban Search and Rescue – Erdbebenrettung) sowie medizinische Einheiten und Zelte. Mit 34 Spezialist:innen und sechs Suchhunden ist das Samaritan Austria – Rapid Response Team im Einsatz im Katastrophengebiet. 

Zum Glück ist das Einsatzszenario nur eine groß angelegte Übung! Diese sind aber notwendig, um nicht nur die eigenen Fähigkeiten zu stärken, sondern auch die grenzüberschreitende Einsatzbereitschaft der Teams sicherzustellen und die Zusammenarbeit zu fördern. 

195 Spezialist:innen aus Österreich, Griechenland, Ungarn und der Türkei kamen nach Bulgarien, um gemeinsame Such- und Rettungseinsätze nach Erdbeben im urbanen Gebiet zu üben. Die viertägige internationale Übung war Teil des EU-Katastrophenschutzverfahrens zur Verbesserung der Vorbereitung auf reale Katastrophen. 

Bereits bei der Ankunft im Katastrophengebiet müssen die USAR-Teams so schnell wie möglich ihre BoO (Base of Operation) einrichten und mit den SAR-Aktivitäten (Search & Rescue) beginnen. Internationale Koordinierungsstrukturen werden gemeinsam aufgebaut und Informationen in Echtzeit mit den Übungsteilnehmer:innen geteilt. Die internationale Übung EU ModEX besteht aus vielen Herausforderungen, die die Teams in kürzester Zeit meistern müssen, Extrembedingungen, Schichtdienste, wenig Schlaf, schwere körperliche Arbeit bringen die Teams nicht selten an ihre Grenzen. 

Doch am Ende kann das 34-köpfige Team mit seinen sechs Rettungshunden auf eine erfolg- und ergebnisreiche EU ModEX 2023 in Montana/ Bulgarien zurückblicken. Insgesamt wurden fünf Personen, vor allem mithilfe von Durchbrüchen von massiven Betonplatten, lebend gerettet. Unermüdliche Ausdauer, der starke Zusammenhalt des Teams und der Wille, Menschenleben retten zu wollen, haben diese bravouröse Leistungen erst möglich gemacht.

„Unser Team besteht aus hochausgebildetem professionellem Personal. Vor allem die Freiwilligkeit unserer Teammitglieder ist ein Motivator, der uns immer wieder zu neuen Höchstleistungen antreibt.“, so Benjamin Manahl, Leiter des Samaritan Austria – Rapid Response Teams (SA-RRT). „Wir ziehen den Hut vor der Leistung unseres gesamten Teams und sind stolz, ein Teil des EU-Zivilschutzmechanismus zu sein und somit regelmäßig die Möglichkeit zu haben, im internationalen Umfeld für den Ernstfall zu üben.“

-Anna Grabner-Strobach

Sie wollen auch mal bei einem Einsatz dabei sein? Wir freuen uns auf Sie! Alle Informationen zum Mitmachen finden Sie unter Ehrenamt Katastrophendienst. 

Suche schließen