„Jetzt fühl ich mich endlich wieder wie ein Mensch!“ Wer kennt diese Aussage nicht? Nach einem Gang zum Friseur steigt meist das Selbstwertgefühl. Doch seit der Kostenexplosion im letzten Jahr ist dieser Akt der Selbstschätzung für manche Menschen in weite Ferne gerückt.
Gemeinsam mit dem Samariterbund Wien wollen der Meidlinger Gemeinderat Jörg Neumayer und die dortige Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Barbara Marx (beide SPÖ) zu Jahresbeginn auf dieses Problem nicht nur aufmerksam machen, sondern auch gleich einen kleinen Beitrag leisten. Der Friseursalon Neša in der Aichholzgasse wird gratis Haarschnitte für Sozialmarktkund*innen des Samariterbundes anbieten.
Teuerung in vielen Lebensbereichen
Organisiert und abgewickelt wird alles über den Samariterbund Wien. Im Sozialmarkt in der Böckhgasse 2/4 (1120 Wien ) können sich die Kund*innen für einen kostenlosen Haarschnitt melden. „Die Teuerungswelle ist ungebrochen hoch. Und Menschen, die sich kaum die nötigsten Dinge des alltäglichen Lebens leisten können, sollen dennoch auch ihre Würde und ihren Selbstwert behalten. Diese Aktion trägt auf jeden Fall dazu bei“, betont Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbund Wiens.
Zusammenhalt im Grätzl
Am 19.1. und am 22.2. sperrt der Friseursalon Neša ausschließlich für Sozialmarktkund*innen auf. Insgesamt werden dabei 30 gratis Haarschnitte für jeweils 15 Personen pro Tag angeboten. Die Kosten dabei teilen sich die Bezirkspolitiker*innen gemeinsam mit dem engagierten Friseur im Grätzl. „Es geht uns vor allem um den Zusammenhalt in Meidling. Die Idee für diese Aktion ist uns, wie könnte es anders sein, beim Frisör gekommen. Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn diese Idee aufgegriffen und von vielen übernommen wird“, hofft der Meidlinger Landtagsabgeordnete und Gemeinderat im Wiener Rathaus Jörg Neumayer. Auch Gemeinderätin Barbara Marx betont den Wert einer solchen Aktion: „Ich mag diese niederschwellige Art und Weise. Und ein Frisörbesuch ist immer was Feines und tut auch der Seele gut.“