„Endlich sind wir in Sicherheit.“ 

Yuliia ist erleichtert. Anfang März ist sie gemeinsam mit ihrem achtjährigen Sohn Lew von Kiew nach Wien geflüchtet. Die Erinnerungen an die letzten Tage der Flucht, die Unsicherheit und, dass sie so vieles zurücklassen musste, kommen der Mutter während unseres Gespräches immer wieder hoch.

„Als der Krieg anfing, haben mein Mann und ich die Soldaten in der Stadt mit Essen versorgt“, erzählt uns Yuliia. „Eines Tages wurden wir dabei beschossen. Da wurde mir klar: Ich will leben. Und ich will vor allem, dass mein Sohn lebt. In Sicherheit. Wir haben unsere Sachen gepackt. Das Nötigste, das wir mit uns tragen konnten. Und haben aus auf den Weg gemacht. Mein Sohn und ich. Mein Mann musste in Kiew bleiben.“ Bis sie hier in Wien angekommen sind, hatten sie noch einen langen Weg. Und auch die Reise mit dem Zug war ziemlich gefährlich. 

Yuliia spricht leise bei der Erinnerung daran. „Man wusste beim Einsteigen nicht so genau, welchen Weg der Zug tatsächlich nehmen wird und wo wir am Ende ankommen. Wir wollten nach Wien, der Zug ging dann aber nach Budapest. Einige Strecken waren bereits zerstört, an vielen Orten wurde gekämpft und die Züge konnten nicht gleich weiterfahren. Während der Zugfahrt gab es auch einen Fliegeralarm und mein Sohn und ich haben uns flach auf den Boden gelegt. Aber wir hatten Glück. Wie wir später erfahren haben, wurde am nächsten Tag auf einen Zug auf unserer Strecke geschossen.“ Die Flucht hat die junge Mutter nun hinter sich, aber das Erlebte, die Angst und die Unsicherheit sind im Gespräch noch deutlich spürbar.  

Langsam findet Yuliia sich hier in Wien zurecht. „Aber wenn ich Hubschrauber oder Flugzeuge höre, dann bin ich immer noch ganz verwirrt, wo ich jetzt bin. Diese Geräusche machen mich nervös.“ Der achtjährige Lew, der seit drei Wochen eine Schule in Wien besucht, hat sich schon gut eingelebt. „Es tut ihm gut, dass er jetzt hier in die Schule gehen kann“, erzählt uns seine Mama. „Ich bin sehr dankbar, wie herzlich wir in Wien aufgenommen werden.” Es ist der letzte Tag für Yuliia und Lew in unserer Einrichtung für Schutzsuchende. „Morgen bekommen wir ein kleines Appartement in einem Pensionistenheim.“ Yuliia freut sich darauf, auch wenn sie nervös ist, was die Zukunft für sie bringt. „Am liebsten möchte ich einfach nach Hause. Aber unsere Geschichte ist eine glückliche Geschichte. Wir sind hier in Sicherheit. “ 

Wie Yuliia und Lew geht es vielen Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland geflüchtet sind. Bei uns in Wien sind sie in Sicherheit. Hier finden sie Schutz. Wir unterstützen sie dabei anzukommen, helfen ihnen dabei, das Erlebte zu verarbeiten und die nächsten Schritte zu setzen. 

Bitte helft auch ihr uns dabei, den Menschen zu helfen, die fast alles verloren haben. Jede Spende hilft, damit wir die notwendige Unterstützung leisten können.

Den aktuellen Bedarf an Sachspenden findet ihr hier: http://samariterwien.at/ukraine

Online spenden: https://url.asb.at/soforthilfeukraine

Spendenkonto:

Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs
Landesverband Wien
AT65 2011 1287 6984 9600
Kennwort „Soforthilfe Ukraine”

Vielen Dank! 

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