Einsatzkräfte proben den Ernstfall im Ahrtal

Achtung Übung! Schwere Zerstörungen sowie viele Tote und Verletzte nach einer Serie heftiger Erdbeben im fiktiven Staat „Rheinpfals“: Das ist das Szenario, mit dem sich ehrenamtliche Einsatzkräfte international tätiger Hilfsorganisationen Ende Mai bei einer Übung im Ahrtal konfrontiert sahen. Von Mittwoch bis Sonntag probten die „Emergency Medical Teams“ (EMTs) der Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), CADUS e.V., humedica und Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. gemeinsam den Ernstfall.

Zunächst wurden mehrere kleinere Erdbeben in der Region der Vulkaneifel registriert, die ohne nennenswerte Schäden blieben. Um 19:21 Uhr am 24. Mai kam es jedoch bei Manderscheid zu einem stärkeren Erdbeben der Stärke 5,6 in etwa 10 km Tiefe. Infolgedessen kam es zu Störungen und Sicherheitsabschaltungen der Energie- und Wasserversorgung. Notrufe wegen ausgefallener Infrastruktur und Gebäudeschäden häuften sich.

Da die lokalen Einheiten die Vielzahl der Hilfsersuchen nicht allein bewältigen konnten, wurde überörtliche Hilfe angefordert. Die meisten Gebäude blieben weitgehend bewohnbar, jedoch war die Energie- und Wasserversorgung noch nicht wiederhergestellt und die Wiederinbetriebnahme ungewiss.

Um 23:13 Uhr am 24. Mai erschütterte ein weiteres, erhebliches Erdbeben der Stärke 7,6 die Region in 11 km Tiefe. Massive Gebäudeschäden und Personenschäden waren die Folge, auch in angrenzenden Staaten. Lokale Gesundheitseinrichtungen wurden außer Funktion gesetzt und es kam zu massiven infrastrukturellen Störungen. Zudem wurden vermehrt Choleraverdachtsfälle gemeldet. Die Volksrepublik „Rheinpfals“ rief den Katastrophenfall aus und bat über das WHO-Sekretariat um internationale Hilfe.

Die EMTs wurden zur medizinischen Grundversorgung angefordert. Eine Patientenversorgung sollte ab dem 30. Mai erfolgen, wobei aufgrund der unklaren Lage vollständige Selbstversorgung gewährleistet sein musste. Zur Koordination der EMTs und mobilen Labore richteten die Republik „Rheinpfals“ und die WHO ein EMT Coordination Cell (EMTCC) ein. Ein Team des Robert Koch-Instituts (RKI) bot Beratung im Umgang mit Infektionsprävention und -kontrolle an.

Integriert in das deutsche ASB FAST Team trainierten auch einige RRTler den Ernstfall. Insgesamt wurden im gemeinsamen EMT die medizinische Basisversorgung sichergestellt und 93 Patient:innen behandelt. Auch im integrierten Trinkwasseraufbereitungsmodul konnte die Versorgung mit sauberem Trinkwasser garantiert werden. So kann gewährleistet werden, dass jeder Handgriff sitzt, wenn es darauf ankommt.

Emergency-Medical-Team bei Einsatzübung Katastrophenhilfe

Ende Mai probten die „Emergency Medical Teams“ (EMTs) der Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), CADUS e.V., humedica und Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. gemeinsam den Ernstfall.

Medizinische Fachkraft bei Katastrophenhilfe-Übung

Das EMT FAST Team des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland wurde durch mehrere RRTler unterstützt.

Trinkwasseraufbereitung bei Katastrophenhilfe-Übung

Durch das integrierte Trinkwasseraufbereitungsmodul konnte sauberes Trinkwasser hergestellt werden.

Kontrolle des Trinkwassers bei Katastrophenhilfe-Übung

Die regelmäßige Überprüfung des hergestellten Trinkwassers übernehmen spezialisierte Fachkräfte aus dem Bereich Mikrobiologie und Chemie.

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